Der 18.07.2002 der einiges in meinem Leben veränderte! Da dieser Tag erst etwas über eine Woche her ist, und ich seit gestern zuhause bin, merke ich erst langsam eine Umstellung. Viele Dinge sind für mich wichtiger geworden und trotzdem doch in einer Gleichgültigkeit die ich nicht so recht beschreiben kann.

Der Unfall letzten Donnerstag um 8.55 Uhr auf der A2 kurz nach dem Rastplatz Gütersloh, bei dem ich einen 40t Sattelzug auf die Fahrerseite legte.

Es ging alles sehr schnell, in die rechte Leitplanke geraten, nach links gerissen, in die Mittelleitplanke, wieder nach rechts und da war das ganze schon so aus der Bahn, das das letzte was ich mitbekam ein kippender Actros war. Die nächsten Bilder die ich noch sehe sind 3-4 Feuerwehrleute im Fahrerhaus, etwas von der Fahrt ins Krankenhaus. Die Ankunft um 9.26 Uhr, die 15 Röntgen bis 11.30 Uhr habe ich sogut wie gar nicht war genommen. Auch der Aufenthalt auf der Intensivstation raste durch heftige Intravenöseschmerzmittel an mir vorbei! Umso erstaunter war ich als mir ein Telefon gereicht wurde und ich die besorgte Stimme meiner Stiefmutter hörte, und sie mit meinem Vater um (keine Ahnung) etwa 21 Uhr vor meinem Bett standen. Die Nacht am EKG und mit Sauerstoffzufuhr verlief dank der Schmerzmittel echt easy. Da mir eine Lungen-und Rippenprellung diagnostizirt wurde, und kleinere Platzwunden nicht wirklich der Rede Wert waren, war ich schon am nächsten Tag auf der Station 8.

Hier teilte ich mir das Zimmer Nr 246 mit nem anderen LKW Fahrer. Das erste was ich von ihm mitbekam war seine Stimme. Man hörte Klaus schon über den halben Flur. Es begann ne wirklich nette Zeit! Klaus war vom LKW abgerutscht und hatte sich das Kniegelenk zertrümmert das am Di operativ wieder zusammengebastelt wurde. Meine Genesung geschah quasi von allein, bei der mir die Schmerzen der Prellung durch die kleinen Pillen und Säfte erträglich gemacht wurden. Zweimal Zwischenröntgen gab mir am Donnerstag dann die endgültige Bestätigung das das Wasser aus der Lunge ist und ich Fr nachhause kann (juchu!). Ich bin kein Mensch der still im Bett liegen kann. Ich brauche meinen PC, Homer ( meinen Wellensittich ), mein Leben in meiner Wohnung und vor allem mein Bett!!! Heute habe ich festgestellt das die Tabletten mir doch etwas fehlen und meine Prellung mir doch etwas zu schaffen macht.

Aber die Tatsache, dank mehrer Schutzengel mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein, macht mir nach + nach bewußt wie schnell es vorbei sein kann. Mitten aus dem Lebengerissen und viele Freunde haben dies gar nicht mitbekommen. Wollten mich zum Geburtstag einladen oder ins Kino und dachten ich hätte mal wieder alle Telefone abgeschaltet. Was der Unfall letzten Endes bei mir hinterläßt werde ich merken wenn etwas Zeit vergangen ist, ich wieder LKW fahre und mich die Schule, jetzt im zweiten Jahr auch mehr ran nimmt. Was mich aber am meisten beruhigt, ist zu wissen, das niemand sonst zu schaden gekommen ist!!! Ich habe alleine Schaden getragen und das macht mir ein halbwegs reines Gewissen. Was wäre bloß wenn ein anderer Mensch zu schaden gekommen wär!? Ich will da garnicht weiter drüben nachdenken!!!

Man wird sehen was wird ....

...abschliessend möchte ich mich nochmal bei den Schwestern, Pflegern und Ärtzen des St. Elisabeth Hospital in Gütersloh bedanken, für die gute Arbeit an mir und der Pflege, der Geduld und das Verständnis für unsere Ironie die in unserem LKWfahrer Zimmer herschte! ;-)

 

Hier gibts noch Bilder von nach 8.55Uhr!